Roland Ostertag 14.07.2016 · Zeichen der Erinnerung
Begrüßung
Ich begrüße Sie sehr herzlich im Namen des Landes, der Stadt Stuttgart, der Israelitischen Religionsgemeinschaft, der Sinti und Roma, dem Verein ZEICHEN DER ERINNERUNG. Ich begrüße und danke für ihr Kommen Herrn Minister Klaus Töpfer, Minister Klaus-Peter Murawski, Bürgermeister Dr. Martin Schairer. Frau Barbara Traub, Landesrabbiner Netanel Wurmser.
Weshalb kommen wir hier zusammen? Was geschah hier vor 75 Jahren?
Ab Dezember 1941 wurden in mehreren Transporten Tausende deutscher Bürger jüdischen Glaubens, Frauen, Kinder, Junge und Alte, Hunderte Sinti und Roma, meist Frauen und Kinder, Nachbarn von uns, von diesem Ort, mit Zügen von den Gleisen an der Otto-Umfrid-Straße, der heutigen Gedenkstätte, in Konzentrationslager deportiert. Fast alle wurden dort sofort ermordet, nur wenige überlebten. Auch in Stuttgart, hier, nahm der Holocaust seinen Anfang. Es überlebte der Ort, die Schienen, die Schwellen, die Prellböcke, der Schotter.
Zum Gedenken an diese Verbrechen wurde diese Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung” 2005/2006 errichtet. Sie wurde in zwei Veranstaltungen, vor 10 Jahren, eingeweiht. An diesem Ort am 14. Juni 2006, in der Stiftskirche am 15.06.2006 mit einer Rede von Klaus Töpfer Thema UNSERE EINE WELT, durchgeführt vom Verein ZEICHEN DER ERINNERUNG.
Während der NS-Diktatur wurden in der Shoah, etwa 6.000.000 Menschen jüdischen Glaubens, etwa 500.000 Menschen, Sinti und Roma und anderer Opfergruppen ermordet. Besonders beschämend, dass dieses Denken, z.B. die Diffamierung der Sinti und Roma nach 1945 fortgesetzt wurde. Die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte.