Julius Altmann wurde am 28.6.1908 in Vilshofen a. d. Donau geboren. Seine Eltern waren Josef Altmann, Rohproduktenhändler, geb. am 10.3.1875 in Cham/Opf. Am 19.6.1900 heiratete er Julie Stein, geb. am 3.3.1877 in Kolleschowitz (Böhmen).
Nach etlichen Stationen wurden sie seit dem 4.4.1904 in Vilshofen sesshaft und gründeten einen Alteisenhandel, bis sie am 7.11.1927 nach Mühldorf am Inn verzogen. Julius hatte noch vier Geschwister: Otto, Max, Frieda und Alfred. Max verstarb schon im Alter von 7 Jahren; über das Schicksal der anderen Geschwister ist nur bruchstückhaft etwas bekannt. Julius Altmann war ein begnadeter Fußballspieler und errang 1925 mit dem FC Vilshofen die Niederbayerische Jugendmeisterschaft. Julius meldete sich am 27.5.1927 nach München ab. Dort arbeitete er aus Kaufmann bzw. Lagerverwalter. Am 19.4.1930 verzog er von Tegernsee nach Mühldorf zu seinen Eltern in der Münchner Straße 58. Später wohnte er in Untermiete bei einer Familie Niederhammer in der Herzog-Friedrich-Str. Nr. 8.
Am 28.2.1935 meldete sich Julius Altmann nach Ulm a. d. Donau ab. Ob er bis zu seiner Deportation 1941 dort lebte, müsste noch eruiert werden. Laut Eintrag im Bundesarchiv-Gedenkbuch wurde er vom 15.11.1938 bis 10.1.1939 im KZ Dachau inhaftiert. Seine Deportation erfolgte am 1. Dezember 1941 ab Stuttgart nach Riga-Jungfernhof und dann in das Außenlager Ghetto Riga. Als Todesdatum wird April 1942 angegeben.
Es wird geprüft, ob vor seinem Geburtshaus in Vilshofen ein sog. Stolperstein als Zeichen der Erinnerung in das Pflaster eingelassen wird.
Die Information über Julius Altmann hat uns freundlicherweise Rudolf Drasch – Kreisheimatpfleger Landkreis Passau Buchautor, Schriftleiter KGV – im Sommer 2019 zur Verfügung gestellt.