Izbica ist eine kleine Stadt im Osten von Polen. Die Stadt war ein Ort des Holocaust. Von hier wurden Juden und Jüdinnen in den Tod geschickt.
Einen Platz in die Geschichtsbücher des Holocaust hat die Stadt bis heute nicht gefunden. Aus deutschen Ortschaften, Städten und Landkreisen (u.a. Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg) wurden etwa 7500 Juden und Jüdinnen nach Izbica verschleppt. „Auf Transport in den Osten“ – wie es damals genannt wurde. Im Atlas der Ermordung der europäischen Juden ist der Ort Izbica auch in Deutschland immer noch ein weißer Fleck.
Mehr als 440 Jüdinnen und Juden wurden am 26.04.1942 von Stuttgart aus nach Izbica deportiert und in der Folgezeit in den naheliegenden Vernichtungslagern Majdanek, Sobibor und Belzec ermordet.
Am 25. und 26.04.2021 haben wir an diese Opfer erinnert – auf Grund von Corona leider nur virtuell:
Verfemte Komponisten und Lyrikerinnen
Lange Zeit gab es keine gesicherten Erkenntnisse, wieviele Opfer am 26.04.1942 aus Stuttgart deportiert wurden. Bei Errichtung der Gedenkstätte ging man entsprechend der Ergebnisse des Projekts über “die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Baden-Baden Württemberg 1933–1945” und der Recherchen von Beate Müller von etwa 270 Deportierten aus. Hier handelte es sich allerdings allein um die Opfer aus Württemberg-Hohenzollern. Später war die Rede von über 600, ja etwa 1000 Opfer. Erst die umfangreiche wissenschaft-liche Arbeit von Dr. Steffen Hänschen „Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust“ brachte Klarheit: 441 Opfer wurden deportiert (siehe dazu den Einführungstext von Prof. Dr. Roland Müller).
(*) Anmerkung zu den Karten:
Die Route des Zuges Da 56 ist/bleibt ungewiß. Lt. Auskunft des exzellenten Bahnkenners Egon Hopfenzitz ging die Fahrt via München / Salzburg. Dies steht im Widerspruch zur Darstellung auf der Homepage des Holocaust Zentrums Yad Vashem. Wir versuchen, dies zu klären.