21.08.2022 · Dank

Bevor Kan­tor Nathan Gold­man von der jüdi­schen Gemein­de Stutt­gart unse­re Gedenk-Ver­an­stal­tung beschließt möch­te ich Dank sagen.

Noch­mals Gar­ry Fabi­an mit sei­nen bei­den Töch­tern für sein Kom­men und spre­chen heu­te. Wir hof­fen, dass sie den Stutt­gart-Auf­ent­halt in guter Erin­ne­rung behal­ten wer­den, auch mit dem herz­li­chen „Wel­co­me Gar­ry!“, das dan­kens­wer­ter­wei­se Micha­el & Vero­ni­ka Kienz­le, Frau Barth und Frau Brei­ten­bü­cher von der Stif­tung Geiß­stra­ße Ihnen und uns am Mitt­woch Abend berei­te­te,
Frau Elke Bana­bak vom Hotel Sil­ber für die Extra-Füh­rung,
Frau Bür­ger­meis­te­rin Fezer für den offi­zi­el­len Emp­fang der Stadt,
für vie­le freund­schaft­li­che Beglei­tun­gen in die­sen Tagen. Wir hof­fen auch, dass der Besuch des Schwa­ben-Der­by ges­tern Nach­mit­tag im Mer­ce­des-Benz-Sta­di­on trotz der VFB-Nie­der­la­ge Freu­de gemacht hat.

Mein Dank gilt allen, die heu­te hier gespro­chen haben und sehr herz­lich auch Linus Roth, der von Ibi­za, wo er ein Musik-Fes­ti­val ver­ant­wor­tet, extra ges­tern nach Deutsch­land geflo­gen ist, um heu­te hier für uns zu musizieren.

Dank allen, die bei der Vor­be­rei­tung seit Herbst letz­ten Jah­res immer mit­ge­dacht und kon­struk­tiv mit­ge­ar­bei­tet haben. Sie fin­den auf dem Pro­gramm­blatt die­se Unter­stüt­ze­rin­nen und Koope­ra­ti­ons­part­ner. Eine für mich über­aus beglü­cken­de Anzahl und eben­so ein außer­ordentlich brei­tes Spek­trum, Mit­ein­an­der von pri­va­ten Initia­ti­ven und öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen – ein Schul­bei­spiel für geglück­te „Pri­va­te-Public-Part­ner­ship“.
Erlau­ben Sie mir, dar­aus 3 Per­sön­lich­kei­ten beim Namen zu nen­nen:
Jupp Kle­graf, Bär­bel Horn­ber­ger-Fehr­len und Moni­ka Renninger.

Dank auch sehr herz­lich dem Gemein­de­rat der Stadt Stutt­gart für die freund­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Nur mit die­ser konn­ten wir die heu­ti­ge Ver­an­stal­tung rea­li­sie­ren und auch die Erneue­rung der Gedenkstätte.

Ich darf Sie herz­lich ein­la­den, im Anschluß durch sie zu gehen – am bes­ten durch den Ein­gang links, an der Namens­wand ent­lang – im Uhr­zei­ger­sinn. Sie fin­den 435 Namen neu auf­ge­tra­gen. Namen, die erst in jün­ge­rer Zeit durch neue wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en bekannt wur­den, von Bea­te Mül­ler dan­kens­wer­ter­wei­se (wie 2005/6) zusam­men­ge­tra­gen und recher­chiert – von Stein­metz Heinz Blasch­ke (wie 2006) in enger Abspra­che mit dem Archi­tek­ten Ole Sass und unter Hin­zu­zie­hen des Weid­ner Händ­le Ate­lier gestaltet.

Schon 2008 wur­den fast 300 Namen nach­ge­tra­gen – damals die 2 Jah­re zuvor noch nicht im Blick­feld ste­hen­de Opfer­grup­pe Sin­ti und Roma – und wir sind uns bewußt, dass es sich auch heu­te nur um eine Moment­auf­nah­me han­deln kann. Es wer­den wei­te­re Quel­len erforscht und Erkennt­nis­se gefun­den wer­den, die dann in eini­gen Jah­ren erneut einen Nach­trag wer­den not­wen­dig machen.

Mit größ­ter Dank aber gilt Ihnen allen, dass Sie gekom­men sind. Las­sen Sie uns alle gemein­sam mit aller Kraft für das „Nie wie­der“ kämp­fen und las­sen Sie uns wei­ter nach Ant­wor­ten suchen auf die Fra­ge „Wie soll man das erklären?“

Am 8. Mai 1945 befrei­te die Rote Armee das KZ The­re­si­en­stadt. Einen Monat spä­ter brach­ten 2 Omni­bus­se der Stadt Stutt­gart die 48 Über­le­ben­den des Trans­ports 22.8.42 zurück zum Aus­gangs­ort ihres Lei­dens­we­ges. Inge Auer­ba­cher, auch sie Ehren­mit­glied unse­res Ver­eins, war unter ihnen.

Fast 60 Jah­re spä­ter reis­te sie und Gar­ry Fabi­an auf Ein­la­dung der Stif­tung Geiß­stra­ße mit einer Grup­pe höchst enga­gier­ter Men­schen von Stutt­gart nach The­re­si­en­stadt. Die­se Rei­se ist in einer sehr lesens­wer­ten Bro­schü­re dokumentiert.

Roland Oster­tag – mein Vor­gän­ger – hat sich bis zu sei­nem Tod 2018 mit gro­ßem Enga­ge­ment dafür ein­ge­setzt, dass wir uns erin­nern. Und heu­te vor 10 Jah­ren hier an die­sem Ort gemahnt:

Erin­ne­rung darf nicht nur Ver­gan­gen­heit sein. Erin­ne­rung muss wach gehal­ten wer­den um der Zukunft wil­len, um des zukünf­ti­gen Han­delns wil­len. Das ist eine der Auf­ga­ben die­ses Ortes, denn der­ar­ti­ge Orte, Erin­ne­rungs­räu­me, sind das „Gedächt­nis der Stadt“.

Mei­ne, unse­re Hoff­nung geht dahin, dass die­ser Ort dies in unse­rer Stadt lan­ge, immer leis­tet. Ein Zei­chen der Hoff­nung auf eine Welt ohne Gewalt, ohne Ras­sis­mus, ohne Frem­den­feind­lich­keit, der Zuver­sicht, des Frie­dens, der Toleranz.

Dies die Auf­ga­be die­ses Ortes, die­ser Ver­an­stal­tung, dies unse­re Aufgabe.

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