JANUAR
1. Januar
Ausschluss von Juden aus dem »Deutschen Roten Kreuz«
5. Januar
Juden wird Namensänderung verboten: »Verschleierungsgefahr«
MÄRZ
18. März
Verbot der Herstellung und des Vertriebs von Waffen und Munition
28. März
Verlust des körperschaftlichen Status für jüdische Gemeinden: Sie gelten nun als Vereine und müssen eine Eintragung ins Vereinsregister erwirken
APRIL
26. April
Anmeldepflicht von Vermögen über 5000 Reichsmark; deutsche Behörden erhalten das Recht, jüdische Vermögen im Interesse der deutschen Wirtschaft »sicherzustellen«
MAI
31. Mai
Juden werden von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen
JUNI
9. Juni
Gasthörerverbot an Hochschulen
15. Juni
»Juni-Aktion«: Verhaftung aller vorbestraften Juden und Einweisung in Konzentrationslager
JULI
6. Juli
Änderung der Gewerbeordnung: Juden wird die Ausübung einer, bis zum 31. Dezember 1938 noch ergänzten, Anzahl von Gewerben untersagt
27. Juli
Umbenennung aller Straßen, die nach Juden benannt sind
SEPTEMBER
27. September
Berufsverbot für jüdische Rechtsanwälte
28. September
Krankenpflege für Juden nur in jüdischen Anstalten
OKTOBER
3. Oktober
Jüdische Veranstaltungen müssen vom Reichspropagandaministerium genehmigt werden
5. Oktober
Kennkarten und Reisepässe werden eingezogen; Neuausstellung nur mit Kennzeichnung »J«
28. Oktober
Ausweisung polnischer Juden
NOVEMBER
7. November
Herschel Grynszpan ermordet in Paris den deutschen Botschaftssekretär Ernst vom Rath
9. November
Das Attentat wird für Joseph Goebbels zum willkommenen Anlass für eine schon länger geplante antijüdische Großaktion: die Pogromnacht (»Reichskristallnacht«): 297 Synagogen (darunter auch in Stuttgart) und Tausende von jüdischen Geschäften werden planmäßig zerstört, 91 Juden werden ermordet, Tausende misshandelt und in Konzentrationslager eingeliefert
12. November
Die »Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben« verfügt die Schließung aller noch bestehenden jüdischen Betriebe; zudem müssen die Juden eine »Sühneleistung« von 1 Milliarde Reichsmark bezahlen; ihre erlittenen Schäden müssen diese selbst tragen, die fälligen Versicherungsleistungen werden zu Gunsten des Deutschen Reiches beschlagnahmt
Verbot des Besuchs von Theatern, Kinos, Konzerten und Ausstellungen
15. November
Jüdischen Kindern wird der Besuch deutscher Schulen verboten
28. November
Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Ausgangssperre
Erfassung der jüdischen Wohnungen
29. November
Verbot, Brieftauben zu halten
DEZEMBER
3. Dezember
Einziehung der Führerscheine und Zulassungspapiere
»Verordnung über den Einsatz jüdischen Vermögens«: Zwangsveräußerungen jüdischen Eigentums und jüdischer Wertgegenstände
5. Dezember
Senkung der Pensionen ausgeschiedener jüdischer Beamter
31. Dezember
Jüdische Verlage und Buchhandlungen müssen bis zu diesem Stichtag aufgelöst sein