- Verbot für Krankenhäuser, Juden aufzunehmen
APRIL
26. April
Schließung jüdischer Schulen in der Provinz, Konzentration in Städten
MAI
20. Mai
Auswanderung wird Juden nur noch in Sonderfällen erlaubt
JUNI
22. Juni
Überfall auf die Sowjetunion: Der Krieg wird von deutscher Seite von Anfang an als weltanschaulicher Vernichtungskrieg geführt: So genannte Einsatzgruppen aus Polizei und SS, die von der Wehrmacht unterstützt werden, begleiten die vorrückenden Truppen und erschießen im Verlauf des Krieges Zehntausende von Menschen, darunter zahlreiche Juden
26. Juni
Juden erhalten keine Zusatzscheine für Seife und Rasierseife mehr
JULI
20. Juli
Juden werden Kriegsschäden nicht erstattet
31. Juli
Reinhard Heydrich wird beauftragt »alle erforderlichen« Vorbereitungen für die »Gesamtlösung der Judenfrage« zu treffen
AUGUST
1. August
Juden wird der Zutritt zu Leihbibliotheken verboten
15. August
SS-Führer Heinrich Himmler gibt nach der Teilnahme an einer Massenexekution die Suche nach einem »humaneren Tötungsverfahren« in Auftrag« – um die deutschen Täter in SS, Polizei und Wehrmacht zu schonen
SEPTEMBER–OKTOBER
Zahllose Juden werden in der Ukraine und Südrussland durch Einsatzgruppen ermordet; u. a. Massenmorde in Kiew: Erschießung von 33 771 Juden in der Schlucht von Babijar durch die »Einsatzgruppe C«
SEPTEMBER
2.–5. September
Erste Vergasungsversuche in Auschwitz; ab Dezember 1941 beginnt in Chelmno, ab Frühjahr 1942 dann auch in Belzec, Sobibor und anderen Vernichtungslagern, mit Gaskammern der systematische Massenmord an den europäischen Juden
15. September
Einführung des »Judensterns« für alle Juden vom sechsten Lebensjahr an
18. September
Verbot, den Wohnort ohne polizeiliche Erlaubnis zu verlassen
Einschränkungen bei der Nutzung von Verkehrsmitteln (u. a. Verbot, Schlaf- und Speisewagen zu nutzen)
OKTOBER
Mitte OKTOBER
Beginn der systematische Deportationen von Juden aus dem »Altreich«
23. Oktober
Juden wird die Auswanderung verboten
24. Oktober
Schutzhaft für Deutsche mit jüdischen Freunden
31. Oktober
Arbeitsgesetze: Juden (auch Schwerbeschädigte) müssen jede zugewiesene Arbeit annehmen; Trennung von jüdischen und »arischen« Arbeitern; sozialer Schutzgesetze gelten nicht für jüdische Mitarbeiter
NOVEMBER
13. November
Erfassung von Schreibmaschinen, Fotoapparaten, Fahrrädern und Ferngläsern
24. November
Einrichtung des Konzentrationslagers Theresienstadt (im besetzten Tschechien), das von den Nationalsozialisten als »Musterlager« verharmlost wird
25. November
Finanzämter behalten das Vermögen bei Deportation ein
27. November
Einrichtung eines Sammellagers für Juden auf dem Stuttgarter Killesberg
DEZEMBER
1. Dezember
Beginn der systematischen Deportationen aus Stuttgart: über 1000 Personen nach Riga in das Arbeitslager »Jungfernhof«
12. Dezember
Benutzungsverbot für Telefonzellen
18. Dezember
Kein Schwerkriegsgeschädigten-Ausweis mehr für Juden
20. Dezember
Rentenzahlungen an Juden werden eingestellt